Zeckenstich: Was jetzt zu tun ist
29. März 2022Das Frühjahr steht vor der Tür und mit ihm die Lust, wieder mehr an der frischen Luft unterwegs zu sein. Wer sich gerne in der freien Natur aufhält, läuft jetzt bei steigenden Temperaturen im Frühling erneut Gefahr, von einer Zecke gestochen zu werden. Selbst bei einem guten Schutz können Sie das Risiko niemals komplett ausschließen. Was bei einem Zeckenstich zu tun ist, wie Sie Zecken richtig entfernen und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, verrät dieser Ratgeber.
Warum schnelles Handeln so wichtig ist
Sobald Sie feststellen, dass sich eine Zecke an Ihrem Körper festgebissen hat, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Hier gilt: Je zügiger Sie handeln, desto geringer ist das Risiko, dass das kleine Tier eine Krankheit überträgt. Vor allem die FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis Viren) kann die Zecke bereits nach kurzer Zeit an den Menschen weitergeben. Etwas länger und meist mehrere Stunden dauert dagegen eine Übertragung der Borrelien-Viren, die die Infektionskrankheit Borreliose auslösen können.
So wird eine Zecke richtig entfernt
Um eine Zecke zu entfernen, verwenden Sie entweder eine Pinzette, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenzange. Der kleine Blutsauger wird damit an seinen Mundwerkzeugen direkt an der Hautoberfläche und auf keinen Fall an seinem Körper gegriffen. Ziehen Sie das Tier dann vorsichtig und gerade aus der Haut und vermeiden Sie dabei Drehbewegungen. Damit sich der Zeckenbiss nicht entzündet, ist darauf zu achten, dass die Zecke möglichst vollständig entfernt wird. Die Wunde sollten Sie danach gründlich desinfizieren. Wer kein Werkzeug zur Hand hat, entfernt die Zecke notfalls auch mit den Fingernägeln.
Tipp: Eine Zecke will richtig entsorgt werden. Zerquetschen Sie sie mit den Fingern, kann sie weiterhin Krankheitserreger über kleinste Verletzungen der Haut übertragen. Unschädlich können Sie die Zecke beispielsweise machen, indem Sie sie in Desinfektionsmittel oder hochprozentigen Alkohol legen oder sie eingewickelt in Papier mit einem schweren Gegenstand zerdrücken.
Das sollten Sie bei einem Zeckenbiss wissen
Auch wenn der Schock erst einmal groß ist, wenn Sie nach einem Frühlingsausflug eine Zecke an Ihrem Körper ausmachen, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zecke FSME überträgt, ist vergleichsweise gering und liegt gerade mal bei 0,1 bis 0,5 Prozent. Bei Borreliose liegt das Übertragungsrisiko zwischen 2,5 und circa 5,5 Prozent.
Dennoch: Es führt kein Weg daran vorbei, die Zecke zu entfernen. Wer jetzt die Angst hat, etwas falsch zu machen, der sei beruhigt: Selbst eine „unsaubere“ Entfernung ist besser als gar keine. Greifen Sie bei der Entfernung der Zecke jedoch auf keinen Fall zu Hausmitteln, wie Alkohol, Nagellackentferner oder Kleber. Hier besteht das Risiko, dass sich das winzige Tierchen an der Einstichstelle übergibt und letztlich noch mehr Krankheitserreger überträgt.
Jetzt sollte ein Arzt aufgesucht werden
Konnte die Zecke nicht vollständig entfernt werden oder sind Sie sich unsicher, ob Sie alles richtig gemacht haben, dann konsultieren Sie vorsichtshalber einen Arzt. Dieser wird den Zeckenbiss untersuchen, bei Bedarf die Zecke entfernen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Haben Sie die Zecke dagegen rückstandslos entfernt, ist ein Arztbesuch zunächst nicht notwendig. Wichtig ist es jedoch, den Zeckenbiss die nächsten Wochen genau im Blick zu behalten. Zeichnet sich eine ringförmige Hautrötung ab, welche im Zentrum meist etwas blasser als im äußeren Bereich ist, vereinbaren Sie einen Termin beim Arzt. Ärztlicher Rat ist zudem dann gefragt, wenn Sie Symptome, wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und allgemeines Unwohlsein, entwickeln.
Mehr Gesundheitsinformationen finden Sie auf www.gesundinformiert.de.
Referenzen
Burschek, Nina (2019). Zecken richtig entfernen, Stiche behandeln. Link
RKI (2020). Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion. Link
Pfizer (o. J.). Was tun bei Zeckenstich? Link
info Medizin (o. J.). Zeckenbiss, FSME und Borreliose. Link